Stellen Sie sich vor: ein Gastgarten von Weinlaub beschattet, ein alter Walnussbaum, bunte Blumen, Holztische und -stühle und der Gesang von Wiener Liedern. Um das Bild zu ergänzen: Sie sitzen dort an einem warmen Abend umgeben von weichem, gelbem Licht und trinken Gemischten Satz in angenehmer Gesellschaft. Das ist das Heuriger-Gefühl von Wien!
Abende beim Heurigen zu verbringen, gehört zum Leben in Wien. Der Heurige ist ein Gasthaus, in dem der Winzer seinen eigenen Wein anbietet. Typisches Wiener Essen begleitet den Wein und sehr oft wird Wiener Volksmusik gespielt. Die Atmosphäre ist entspannt und ungezwungen; der Wein ist ausgezeichnet.
Die Hauptstadt Wien besitzt Weingärten und produziert Wein. Die Weingärten befinden sich innerhalb der Stadtgrenze und die Heurigen sind oft in den Weingärten eingenistet. Die Weinkultur in der Wiener Region besteht seit mehr als 2000 Jahren. Wien ist berühmt für seine Weißweine – Grüner Veltliner, Riesling, vor allem aber für seinen Gemischten Satz, eine Wiener Spezialität. Trauben verschiedener Sorten werden in einem Weingarten gepflanzt, geerntet und verarbeitet, eine Mischung verschiedener Setzlinge. 2008 erhielt der Gemischte Satz von der italienischen Slow-Food-Bewegung ein besonderes Gütesiegel, das sogenannte Presidio-Produkt – die höchste Auszeichnung, die ein Produkt von Slow Food bekommen kann.
Am besten schmecken der Wein und das Essen nach einer Wanderung. Auf meinen Wanderungen im Wienerwald gehen wir zum Schluss durch die Weingärten und kehren bei einem netten Heurigen ein. Ich erzähle Ihnen sowohl über die Wiener Weinkultur und das Leben der Wiener, als auch über berühmte Persönlichkeiten, wie Ludwig van Beethoven, die am Fuße des Wienerwaldes viel Zeit verbracht und den Wiener Wein genossen haben.