Wer kennt es nicht? Das Wiener Riesenrad am Prater ist ein Wahrzeichen Wiens und das einzige übriggebliebene Riesenrad seiner Art von der Zeit um 1900.
George Ferris baut das erste Riesenrad für die Weltausstellung in Chicago 1893. Dieses Rad existiert nicht mehr, genauso wie die Riesenräder in London, Blackpool und Paris. Ende des 19 Jahrhunderts sind Eisenkonstruktionen ein Symbol für die industrielle Revolution und des Fortschritts. Nicht nur Riesenräder aber auch Bahnhöfe, Brücken und Türme (Eiffelturm in Paris 1889) aus Eisen werden in dieser Zeit gebaut. Das Wiener Riesenrad wird 1896 nach den Plänen der englischen Ingenieure Walter Bassett Basset (1864–1907) und Harry Hitchins mit 30 Waggons auf einem, von Gabor Steiner gepachteten, Grundstück auf dem Prater-Gelände errichtet. Basset Basset übernimmt die Baukosten und ist Eigentümer des Riesenrads.
Anlass für den Bau ist das 50. Thronjubiläum Kaiser Franz Josephs I. Es wird allerdings 1897 ein Jahr vor der Feier des Jubiläums eröffnet. Das Riesenrad bietet nicht nur Vergnügen für die Wiener Bevölkerung an, sondern ist eine hervorragende Werbung für die britische Metallindustrie. Wenige konnten sich eine Fahrt um acht Gulden leisten. Ein Beamter verdiente damals 30 Gulden im Monat. Zu der Zeit war es die größte Sensation in Wien.
Im Laufe der Zeit wird der Besitz mehrmals gewechselt, 1938 von den Nationalsozialisten „arisiert“ und kurz darauf unter Denkmalschutz gestellt. Während des Zweiten Weltkriegs, 1944, brennt es teilweise ab und wird 1947 wieder mit 15 Waggons in Betrieb genommen. 1953 wird es an den Erben des letzten Besitzers restituiert und ist seit dem in Privatbesitz.
Das Rad ist 64,75 m hoch. Das Gesamtgewicht aller Eisenkonstruktionen ist 430,05 t. Eine Fahrt dauert ca. 10 Minuten.
Um länger das Panorama oder den Sonnenuntergang von oben genießen zu können, mietet man einen Gourmetwaggon und verbringt einen romantischen Abend bei Kerzenlicht.
Im Panoramamuseum wird die Geschichte des Riesenrads anhand alter Fotografien präsentiert.
Nach Wien kommen und das Riesenrad zumindest sehen ist obligatorisch!